Geschichte der «Wasserschmitte»
Die ehemalige Schmiede wurde mit Wasser betrieben. Daher der Name. In der Schmitta wohnten ehemals «Kessler», Jenische, die meist Moser oder Gemperli hiessen. Darum wurde die Schmitta früher auch Villa Gemperli genannt.
Die Parzelle 435 umfasst 2966 m2 im «übrigen Gemeindegebiet», BZO Gemeinde Scharans. Das Albula-Ufer ist im Besitz des EWZ / Stadt Zürich und befindet sich im Bundesinventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung.

Geschichte Fortsetzung
Ein Kanal führte das Wasser von der Albula zur Schmiede, die sich in der heutigen Stube der Ferienwohnung befand. Im Bogen, in dem heute das Sofa steht, wurde die Esse betrieben. Später wurde die Stube als Stall benutzt. Herr Nati (der letzte Kessler in der Schmitta) bewohnte das hintere- und vordere Nati-Zimmer und den Keller dazu. In der Apfelkammer wurden offenbar Äpfel gelagert (macht eigentlich null Sinn). Stammt daher der schräge Boden? Erste Spuren des Turmzimmers könnten aufs 11. Jahrhundert zurückführen. Er soll als Brücken-Zoll-Gebäude gedient haben. Bis in die 70-er Jahre führte die Kantonsstrasse oberhalb der heutigen Brücke über eine Holzbrücke über die Albula.
Familie und Geschichte 3
Werner Ganzoni sen. (geb.ca.1845) betrieb die einzige Handlung im Domleschg, in der nachmaligen Post Fürstenaubruck, heute ist dies eine Frauenarzt-Praxis. Seine Ehefrau war eine gebürtige Soliva aus Fürstenaubruck. Gemeinsam hatten sie die Kinder Henriette, Emil, Willhelmine (Mina), Werner und Julia. Mina Ganzoni heiratete Moritz Wassali aus dem Tivoli in Chur. Die Handlung erwies sich für die Ganzonis als sehr gutes Geschäft. Da die Zeiten hart waren, kauften zahlreiche Kunden auf «Pump» ein. Die Schulden wurden grösser, so dass schlussendlich (wohl über Konkurse) die Schulden durch Landstücke beglichen werden mussten. Die Familie Ganzoni kam so zu zahlreichen Parzellen, u.a. zur Wasserschmitte sowie der Parzelle, auf der 1968 das Ferienhaus Procrusch eingeweiht wurde. Bei der Erbteilung wurde Mina Wassali-Ganzoni die Schmitta zugeteilt, da diese als Landwirtschaftsland nicht dienlich war, und Mina mit ihrem Ehemann Mortiz Ganzoni im Unterland (Winterthur) wohnte. Die fünf Töchter von Mina und Moritz: Erna, Sina, Gritli, Alice und Ruth, waren oft mit Tante Henriette auf dem Maiensäss Cuolm, unterhalb der Alp Danis und des Scalottas, ob Scharans.